Mit dem Vierbeiner gesund durch den Herbst
Der Herbst ist für so manch einen die schönste Zeit des Jahres und auch den meisten Vierbeinern gefallen die angenehmen Temperaturen besser als der heiße Sommer. Auch bei unseren Haustieren gibt es Unterschiede, während es sich der gemütliche Stubentiger bei Sturm und Regen lieber auf dem heimischen Sofa gemütlich macht, springt der draufgängerische Jungkater vielleicht lieber den tanzenden Blättern hinterher. Die älteren Semester werden, wie wir Menschen, vielleicht etwas Probleme mit den Gelenken bekommen und das nass-kalte Wetter meiden. Aber sobald die Sonne sich blicken lässt und die Bäume in ihren leuchtenden Farben glänzen, genießen auch sie nochmal die vielleicht schönste Zeit des Jahres.
Doch so schön es ist, lauern auch im Herbst einige Gefahren auf die man als Tierhalter in jedem Fall achten sollte. Hier haben wir beispielhaft mal einige Dinge für Sie zusammen getragen:
Kürzere Tage und die Tücken der Dunkelheit
Mit der kalten Jahreszeit werden auch die Tage immer kürzer und es wird, gerade für Hundehalter, unvermeidbar, auch im Dunkeln mit ihren Vierbeinern spazieren zu gehen. Schlechte Sichtbarkeit ist laut Statistik die häufigste Ursache für Unfälle beim Gassigehen.
Was genau können Sie tun?
Taschenlampe oder Stirnlampe:
Eine Lampe sollte zur Standardausrüstung eines jeden Hundehalters gehören. Zum einen hilft sie dabei, sich bei Autofahrern bemerkbar zu machen. Zum anderen lassen sich dunkle Gassen und unebene Wege damit ausleuchten und erkennen, ob der Hund etwas frisst, das eventuell gefährlich sein könnte.
Leuchthalsband oder Reflektoren an Geschirr oder Leine:
Es gibt diverse Leucht- / Blinkhalsbänder, Warnwesten für Hund und Mensch oder reflektierende Hundeleinen im Fachhandel zu kaufen. Nutzen Sie diese! Gerade kleinere Hunde sind so für Autofahrer wesentlich besser sichtbar. Achten Sie bei langhaarigen Hunden darauf, dass das Licht nicht durch die Haare verdeckt wird.
Aufmerksamkeit auf Hund und Straße:
Immer mehr Unfälle / Beißvorfälle passieren, weil Frauchen oder Herrchen unaufmerksam waren. Lassen Sie das Smartphone in der Tasche und genießen Sie die Zeit mit Ihrem Vierbeiner!
Achtung Wildtiere:
Auch im Wald wird es im Herbst spannend. Durch die frühe Dämmerung trifft man hier schneller mal auf Fuchs, Hase und Co. Wildschweine sind momentan fleißige Sammler von Eicheln und Bucheckern. Jagdlich orientierte Hunde also besser an der Leine lassen.
Darf ich das Fressen?
Der Herbst ist die Zeit der Nüsse. Doch darf ich meinem Hund / meiner Katze etwas abgeben? Und wie sieht es mit anderen beliebten Früchten im Herbst aus? Hier finden Sie einige Dinge, die Sie mit Ihrem Haustier lieber nicht teilen sollten.
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Weintrauben / Rosinen:
Leider gibt es keine genauen Erkenntnisse, an welchem Wirkstoff in der Weintraube es genau liegt. Fakt ist, dass der Verzehr von Weintrauben bei vielen Hunden zu einer schweren Vergiftung bis hin zum akuten Nierenversagen führen kann. 3 Gramm Rosinen oder 10 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht können bei manchen Hunden zu Nierenversagen führen.
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Walnüsse:
Vor allem unreife, frische Walnüsse sowie die Schale können von einem speziellen Pilz befallen sein. Tückisch daran ist, dass man ihn mit dem bloßen Auge nicht erkennt, dieser aber ein gefährliches Gift namens Roquefortin C bildet.
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Macadamia-Nüsse:
Macadamia-Nüsse enthalten cyanogene Glykoside – das sind Pflanzengifte, welche zu Leberschäden führen. Bereits 4 Nüsse können bei einem 15kg Hund zu akuten Vergiftungserscheinungen führen.
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Kastanien:
Kastanien enthalten für Hunde giftige Saponine und Glykoside. Zerbeißt Ihr Hund die Kastanie, kommen Giftstoffe mit der Mundschleimhaut in Kontakt. Eine weitere Gefahr besteht, wenn der Hund die Kastanie verschluckt. Hier kann es zum Darmverschluss kommen.
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Eicheln:
Eicheln enthalten Tannin, einen bitter schmeckenden Gerbstoff, der zu starkem Durchfall und Erbrechen führen kann, je nach verschlungener Menge. Zuviel gefressene Früchte können neben der bereits erwähnten Vergiftung auch zum Darmverschluss führen, zerbissene Früchte können die Darmwand schädigen.
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Pilze:
Genauso wie für uns Menschen sind viele Pilze für unsere Haustiere sehr giftig.
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Obstkerne:
Obstkerne enthalten giftige Blausäure und können zu Darmverschluss und Darmverletzungen führen. Auch die Kerne von Äpfeln sind in hohen Mengen giftig und können zu Durchfall und Erbrechen führen.
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Pflanzen:
Auch bei einigen Pflanzen sollte man aufpassen. Herbstzeitlose, Eibe und die beliebte Mistel sind bspw. hochgradig giftig.
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Frostschutzmittel:
Man glaubt es kaum, jedoch kommt es immer wieder vor, dass Hund und auch Katzen Frostschutzmittel zu sich nehmen. Dieses verursacht starke Reizungen und ist sehr giftig.
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Medikamente:
Herbstzeit ist Schnupfenzeit, bitte lassen Sie keine Medikamente offen liegen. Paracetamol, Ibuprofen und Co sind hochgradig giftig für unsere tierischen Begleiter
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Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Durchfall, aufgeblähter Bauch, blasse Schleimhäute (Zahnfleisch), Zittern, Krämpfe, Fieber, Unruhe, Taumeln, starker Durst
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Symptome eines Darmverschlusses:
Erbrechen, Würgen, blasse Schleimhäute, kein Kotabsatz, aufgeblähter Bauch, Apathie, Fieber
Natürlich macht immer die Menge das Gift.
Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie uns einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Oder wenden Sie sich an die Giftnotrufzentrale für Tiere:
Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz/Hessen
Zwingerhusten und Herbstgrasmilben
Zwingerhusten/ Katzenschnupfen:
Das nasskalte Wetter ist eine Herausforderung für das Immunsystem – nicht nur bei uns Menschen. Auch bei unseren vierbeinigen Hausgenossen wird es auf die Probe gestellt. Gerade im Herbst häufen sich die Fälle von Zwingerhusten beim Hund oder der typische Katzenschnupfen beim Stubentiger. Vorbeugend hilft hier ein guter Immunstatus (Impfung) und eine artgerechte, gesunde Ernährung. Auch mit verschiedenen pflanzlichen Mitteln kann man das Immunsystem stärken. Sprechen Sie uns gerne an, wir finden heraus wie wir Ihren Liebling durch die kalte Jahreszeit begleiten können.
Herbstgrasmilbe:
Ein lästiger kleiner, aber harmloser Parasit, der bei unseren vierbeinigen Freunden starken Juckreiz auslösen kann. Mit ihren Mundwerkzeugen dringt sie in die obersten Hautschichten ein, löst dort das Gewebe auf und trinkt die so entstandene Mischung aus Gewebe und Blut. Alle Körperstellen, die wenig behaart, dafür aber schön warm sind, sind bei den kleinen lästigen Parasiten beliebt, also vor allem Ohren, Pfoten und Bauch. Die Larven der Herbstgrasmilbe sind meist mit bloßem Auge als orangefarbene Pünktchen (bis zu 0,5 mm groß) im Fell zu erkennen. An der Haut hinterlassen sie kleine, rote, juckende Quaddeln.
Haben Sie solche Veränderungen entdeckt? Dann rufen Sie uns gerne an und wir besprechen mit Ihnen die besten Therapiemöglichkeiten.
Zecken:
Durch den Klimawandel und die doch recht milden Temperaturen auch noch bis spät in den Herbst hinein, sind auch die Zecken immer noch Thema und nicht zu unterschätzen. Ein guter Zeckenschutz sollte in endemischen Gebieten bis in den Spätherbst gegeben werden.
Unsere älteren Lieblinge
Hunde/ Katzenpfoten:
Die kalte Jahreszeit setzt empfindlichen Hunde- und Katzenpfoten ganz schön zu. Kontrollieren Sie nach jedem Spaziergang / Freigang ihres Tieres die Pfoten und Zehenzwischenräume. Aus Olivenöl, Sheabutter, Bienenwachs, Kokosfett, Tannenharz und Ringelblumenblüten lässt sich ein toller Balsam herstellen, der die Pfoten nicht nur pflegt, sondern auch vor Witterungseinflüssen bewahrt.
Fellwechsel:
Im Frühjahr und im Herbst ist Fellwechsel angesagt. Es bildet sich eine dichte Unterwolle und das Sommerfell wird abgeworfen. Gerade die älteren Haustiere haben hiermit ihre Probleme. Regelmäßiges Kämmen und Ausbürsten kann schon viel Abhilfe schaffen und die Lebensqualität erhöhen.
Gelenkschmerzen:
Nicht nur wir Menschen können „wetterfühlig“ sein. Auch unseren Haustieren merkt man den Wetterumschwung an. Sind die Gelenke nicht mehr die Jüngsten kann es schnell, bei einem Umschwung auf tiefere Temperaturen, zu starken Gelenkschmerzen – Arthritis-Schüben kommen. Hier kann tatsächlich bei einigen Hunden ein wärmendes Mäntelchen, eine Wärmedecke oder auch nur eine Wärmflasche gute Dienste leisten. In akuten Fällen sollte man über ein gutes Schmerzmittel nachdenken. Leiden sollen unsere Lieblinge in keinem Fall. Wir beraten Sie dahingehend natürlich gerne.
Der Herbst und die Psyche
Der Hund und die Dunkelheit:
Auch einige Hunde haben Probleme mit der Dunkelheit. Sie können zwar im Dunkeln wesentlich besser sehen als wir Menschen, jedoch gibt es Tiere welche gerade in den Abendstunden sehr schreckhaft werden oder vorbeifahrende Autoscheinwerfer sehr gruselig finden. Hier ist es wichtig seinem Hund die nötige Sicherheit zu vermitteln und ihn positiv zu bestärken, wenn er etwas gut ausgehalten hat. In jedem Fall ist es wichtig einen solchen Hund stets gesichert zu führen.
Auch in diesem Fall stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.
Jagdfieber:
Wie schon oben beschrieben wird der Spaziergang in der Dämmerung für einige Hundebesitzer zum Spießroutenlauf. Überall raschelt es im Unterholz und mit ein bisschen Glück/Pech steht das Reh direkt vor einem auf dem Weg. Für jagdlich ambitionierte Hunde eine wahre Herausforderung. Impulskontrolle ist hier gefragt. Ein gutes Rückruftraining erleichtert erheblich das Zusammenleben.
Katzen im „Homeoffice“:
Auch bei Katzen kann sich die dunkle Jahreszeit auf das Verhalten auswirken. Der/die normalerweise ambitionierte Freigänger/in ist vielleicht kein Fan von nasskaltem Wetter und verbringt die Tage lieber im Haus. Hier wird es dann jedoch schnell langweilig und die guten Möbelstücke müssen daran glauben. Hier hilft ein bisschen Ablenkung und Beschäftigung für den Stubentiger. Auch Katzen können bspw. Tricks lernen und sind wahnsinnig dankbar für ein bisschen Interaktion mit ihren Menschen.