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Der Frühling ist da!

Der April macht dieses Jahr seinem Namen alle Ehre. Sonne und Sturm wechseln sich ab und die Erkältungswelle scheint so Manchen nochmal zu erwischen. Auch bei unseren Vierbeinern ist das nicht anders. Immer wieder werden Tiere mit einfacher Schnupfensymptomatik vorgestellt und auch unter Hund und Katze gibt es den einen oder anderen Allergiker, der im Frühjahr zu kämpfen hat. Hier kann man ruhig das Immunsystem mit geeigneten Präparaten etwas unterstützen.

Was sollte man jetzt sonst noch alles beachten?

Jetzt beginnt die Zeckensaison!

Durch die milden Winter in den letzten Jahren sind die Bedingungen für Zecken in Deutschland äußerst gut und leider verbreiten die kleinen Krabbeltiere sich immer weiter. Schon bei Temperaturen über 7°C kommen sie aus ihren Verstecken und werden zur Gefahr für Mensch und Tier.

Nicht der Biss an sich ist hier gefährlich, sondern die durch Zecken übertragbaren Infektionskrankheiten, welche für Hund und Katze im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden können.

Wie schütze ich mein Tier?

Immer wieder sind Tierhalter auf der Suche nach pflanzlichen Hausmittelchen (Bernstein / Kokosöl / ätherische Öle) welche Zecken im besten Fall abwehren sollen. Jedoch ist dies nicht immer hilfreich und kann gerade für Katzen bei ätherischen Ölen sogar zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Sehr oft ist es auch so, dass manche Tiere mehr betroffen sind als andere und genauso ist es abhängig vom Wohngebiet, ob Zecken eine große Rolle spielen.

Im besten Fall untersuchen Sie ihr Tier nach jedem Gang im Freien gründlich ab. Hat die Zecke zugebissen dauert es in der Regel bis zu 24 Stunden, bis ein ausreichendes Maß an Krankheitserregern übertragen wird um deinem Haustier zu schaden. Jedoch können Zecken sehr klein sein, z.T. nicht größer als eine Streichholzspitze und gerade bei Tieren mit langem Fell kann es schwierig werden sie schnell zu entdecken.

Es gibt diverse chemische Zeckenmittel auf dem Markt um entweder dem Zeckenbiss vorzubeugen oder die Zecken abzutöten. Sprechen Sie uns hierfür einfach an, wir beraten Sie gerne, welches für ihr Haustier die beste Lösung ist. Nicht jedes ist für jedes Tier geeignet, gerade Katzen sind sehr empfindlich.

Antiparasitika zählen zu den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln – deshalb ist es nicht sinnvoll diverse freiverkäufliche Präparate auszuprobieren. In den meisten Fällen haben diese keine Wirkung.

Welche Zeckenarten gibt es und welche Krankheiten übertragen sie?

Der Holzbock (Ixodes ricinus) ist zwischen 2,5-4,5cm große und kommt typischerweise zwischen März und Juni und von September bis November vor. Ist er infiziert kann er sowohl Borreliose als auch die Anaplasmose auf Katze, Hund und Mensch übertragen.

Die Buntzecke (Auwaldzecke) ist genauso klein wie der Holzbock, kommt aber in der Regel ganzjährig vor. Sie überträgt Borreliose und Babesiose.

Die braune Hundezecke, kann neben Hunden, trotz ihres Namens, auch Katze oder Mensch befallen und ist hauptsächlich Überträger der Ehrlichiose.

Was sind das für Krankheiten und wie erkenne ich sie rechtzeitig?

Borreliose: Borrelien sind Spirochäten und spielen hauptsächlich bei Mensch und Hund eine Rolle. Bei Katzen ist über eine Infektion wenig bekannt. Anders als beim Menschen kann es beim Hund bis zu 4 Wochen oder länger dauern bis sich überhaupt klinische Symptome zeigen. Beim Hund werden hier hauptsächlich die Gelenke befallen und es kommt zu Lahmheit aufgrund von Arthritis. Der Nachweis erfolgt über eine Blutuntersuchung. Für den Hund ist seit geraumer Zeit eine sehr gute Impfung möglich und sollte in endemischen Gebieten durchaus in Betracht gezogen werden.

Anaplasmose: Anaplasmen sind Bakterien, welche das Blutsystem angreifen und und zu einer gestörten Gerinnung führen. Sie werden hauptsächlich bei Haushunden gefunden, sind jedoch auch auf die Katze übertragbar. Die Symptome einer Anaplasmose sind leider sehr unspezifisch, in den meisten Fällen kommt es zu plötzlich einsetzender Lethargie, Inappetenz/Anorexie und Fieber. Sehr blasse Schleimhäute, ein angespannter Bauch oder punktförmige Einblutungen auf den Schleimhäuten können Anzeichen sein, worauf Sie achten sollten. Die Diagnose erfolgt über Klinik / Anamnese (möglicher Zeckenbefall) und eine Blutuntersuchung.

Babesiose: Babesien sind Haemoprotozoen, welche ausschließlich die roten Blutkörperchen befallen und zur Auflösung dieser führen. In der Regel muss die Zecke mind. 24h lang saugen bis die Erreger übertragen werden. Hier ist ein gründliches Absuchen des Hundes enorm wichtig. Die Babesiose kann beim Hund subklinisch auftreten, das heißt er ist ohne Symptome infiziert. Es kann aber auch zu akuten oder perakuten Verläufen kommen. Akut kommt es meist zu Fieber (ab 39,5°C beim Hund), Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Konditions- und Gewichtsverlust. Typisch sind Anämie und Ikterus (blasse oder gelbliche Schleimhäute). Möglich sind auch Blutungen in Haut und Schleimhäuten, blutiger Urinabsatz / blutiger Durchfall, sowie Nasenausfluss oder akute Atemnot. Bei ZNS-Beteiligung kann es zu Lähmungen, epileptischen Anfällen und Bewegungsstörungen kommen.

Bei der chronischen Babesiose zeigen die Patienten Apathie und Schwäche, Abmagerung und eine oft nur vorübergehende Erhöhung der Körpertemperatur. Eine Anämie ist meist deutlich, ein Ikterus weniger stark.

Bei der Katze sind kaum Berichte bekannt, die Symptomatik ist allerdings ähnlich zum Hund.

Die Diagnose wird über eine Blutuntersuchung gestellt.

Ehrlichiose: Ehrlichien sind intrazelluläre Bakterien und spielen hauptsächlich beim Hund eine Rolle. Sie befallen die weißen Blutkörperchen und Thrombozyten. Die Symptome sind vielfältig und je nach Stadium unspezifisch. In der akuten Phase zeigen Hunde deutlichen Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Schwäche, Lustlosigkeit, erschwerte Atmung, Lymphknotenschwellungen, ggf. Einblutungen in den Schleimhäuten oder Nasenbluten. Im weiteren Verlauf können Organschäden auftreten, Lahmheiten oder neurologische Symptome. Die Diagnose erfolgt mittels Blutuntersuchung.

Frühlingsgefühle

Im Frühling spielt nicht nur das Wetter manchmal verrückt, sondern auch gerne die Hormone.

Katzen können während der Rolligkeit sehr penetrant sein und ihren Gefühlen lautstark freien Lauf lassen. Kater sind mitunter tagelang unterwegs auf Brautschau.

Achtung! Für Freigänger gilt in den meisten Städten (so auch Wiesbaden) eine Kastrations- / Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht!

Aber auch bei der Hauskatze kann dies alles sinnvoll sein.

Bei Hunden besteht keine Pflicht und sollte generell gut bedacht sein. Spielt der junge Rüde verrückt sollte man nicht direkt den OP-Termin vereinbaren. Eine Kastration bringt viele Vor- aber auch einige Nachteile mit sich und sollte ganz individuell und vor allem gut überlegt sein. Manchmal helfen auch gute Nerven oder ein kompetentes Verhaltenstraining. Eine mögliche Option beim Rüden wäre noch der Kastrationschip.

Aber sprechen Sie uns zum Thema an, wir beraten Sie gerne was für ihren Liebling das Beste wäre.

Krokusse und Co

So schön es ist, wenn auf den Wiesen die Frühblüher sprießen, so einige Pflanzen haben es in sich und sollten von unseren Vierbeinern nicht aufgenommen werden.

Hier eine Auswahl welche Pflanzen Sie im Kopf haben sollten:

  • Adonisröschen

  • Buchsbaum
  • Christrose
  • Eibe
  • Ginster
  • Goldregen
  • Kirschlorbeer
  • Maiglöckchen
  • Stechpalme
  • Tulpe
  • Eisenhut
  • Krokus
  • Rhododendron
  • Schneeglöckchen

Wie so oft gilt auch hier „die Menge macht das Gift“. Je nach Pflanze sind hier entweder die Blätter oder die Früchte nicht verträglich. Vergiftungserscheinungen sind in der Regel Durchfall und Erbrechen, vermehrtes Speicheln, aber auch neurologische Symptome können auftreten. Hat ihr Haustier eines der oben stehenden Pflanzen aufgenommen? Rufen Sie uns einfach an.

Alternativ können Sie sich jederzeit an die Giftnotrufzentrale Mainz wenden unter der Nummer 06131 19240.