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Darmverschluss (Ileus)

Ein häufiger Behandlungsgrund bei unseren vierbeinigen Patienten ist ein Darmverschluss (Ileus) . Ein sogenannter mechanischer Ileus wird meist durch einen aufgenommenen Fremdkörper verursacht. Hunde und Katzen können vergleichsweise große unverdauliche Gegenstände verschlucken, die schließlich am Magenausgang oder im Dünndarm stecken bleiben. Ein Darmverschluss ist bei jeder Tierart ein mitunter lebensbedrohlicher Notfall. Hier ist schnelles Handeln gefragt.

Unverdauliche Fremdkörper können etwa Teile von Spielzeugen, Holzstöckchen, Kauknochen, auch Steine sein. Besonders beliebt bei Katzen sind fadenförmige Fremdkörper wie Wolle, Bänder oder Angelschnüre samt Haken, die sich bereits in der Maulhöhle unter der Zunge verankern und schließlich bis in den Magen-Darm-Trakt spindeln, diesen verengen oder vollständig blockieren. Wird ein solcher Fremdkörper in der Maulhöhle entdeckt, darf auf keinen Fall an diesem gezogen werden. Dadurch können schwere Verletzungen an Darm und Speiseröhre entstehen.

Andere Ursachen für einen mechanischen Darmverschluss können andere Erkrankungen sein wie Tumore des Magen-Darm-Trakts, hochgradiger Wurmbefall (etwa bei Welpen) oder in seltenen Fällen auch eine Darmverdrehung.

Eine Lähmung der Darmmotorik kann zu einem paralytischen Ileus führen. Bei fehlender Darmmotorik wird die Ingesta nicht weiter transportiert. Ursache sind meist systemische Grunderkrankungen wie Infektionen oder auch Intoxikationen.

Darmverschluss (Ileus) im callavet Tiermedizin Ratgeber

Fragen & Antworten zum Thema Darmverschluss (Ileus)

Welche Symptome deuten auf einen Darmverschluss? Worauf sollten Tierhalter achten?

Wenn Ihnen bei Ihrem Tier etwas Ungewöhnliches auffällt, sollten Sie Ihren Haustierarzt aufsuchen oder sich von uns telefonisch beraten lassen, auch wenn nicht jede Verhaltensauffälligkeit symptomatisch für einen Darmverschluss sein muss und andere Ursachen haben kann. Schildern Sie uns Ihre Beobachtungen – und natürlich sind wir in jedem Fall für eine Untersuchung und bestmögliche medizinische Versorgung so schnell wie möglich bei Ihnen vor Ort.

Eine Verengung des Darmtrakts hat schleichende Folgen und zeigt im Anfangsstadium noch schwache Symptome:

  • Wechselnder Appetit
  • Gelegentliches Erbrechen oder Durchfall
  • Allgemeine Lustlosigkeit
  • Gewichts-/ Konditionsverlust innerhalb weniger Wochen

 

Die folgenden typischen Leitsymptome für einen Darmverschluss sind eindeutige Warnzeichen. Verständigen sie umgehend Ihren Tierarzt oder bitten Sie unseren mobilen tierärztlichen Notdienst um Hilfe:

  • Atemnot/ massives Würgen (Fremdkörper in der Speiseröhre)
  • Unstillbares, schwallartiges Erbrechen nach der Futter- und Wasseraufnahme
  • Ausbleibender Kotabsatz/ vergebliches Pressen
  • quälende Bauschmerzen/ Koliken
  • Fühlbar praller Magen/ verhärteter Bauch
  • Herzrasen/ Kreislaufschwäche
  • Untertemperatur
  • Futterverweigerung
  • Vermehrter Speichelfluss / hochrote Schleimhäute
  • Mattigkeit/ apathisches Verhalten

Welche Untersuchungen sind bei einem Darmverschluss erforderlich?

Eine Verdachtsdiagnose wird durch eine gründliche Anamneseerhebung und klinische Untersuchung gestellt. Zu einer ganzheitlichen Beurteilung gehört in der Regel auch eine Blutuntersuchung, die wir nach Entnahme über einen Venenkatheter in einem externen Labor durchführen lassen. Präzisen Aufschluss geben schließlich bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Bauchultraschall) und Röntgenaufnahmen. Wir bringen unser mobiles Ultraschall-Gerät bei einem Hausbesuch mit.

Mitunter ergeben sich bei einer Erstuntersuchung keine eindeutigen Befunde. Sollten weitere Maßnahmen (Röntgen, Endoskopie unter Narkose, diagnostische Bauchoperation, chirurgische Therapie, Darmsektion etc.) erforderlich sein, veranlassen wir die Überweisung an einen Spezialisten oder eine Tierklinik in Ihrer Nähe. Vor Ort können wir medikamentös Abhilfe schaffen etwa durch die Injektion krampflösender Mittel.

Behandelt wird ein Darmverschluss je nach Ursache.

Handelt es sich um einen feststeckenden Fremdkörper, ist mehrheitlich eine Operation nötig. Bei einem Fremdkörper im Magen kann versucht werden, diesen mittels Gastroskopie zu entfernen. Bei einem Fremdkörper weit hinten im Darmtrakt kann versucht werden diesen weiter durch den Darmtrakt zu massieren. Bei einem Fremdkörper, der weiter vorne feststeckt oder sich nicht weiter massieren lässt, ist eine Darmeröffnung unumgänglich. Ist der Darm an dieser Stelle zu stark geschädigt, muss ein Teil des Darms entfernt werden.

Die Prognose ist abhängig von der Dauer und der Art des Ileus sowie dem Schädigungsgrad des Darmes.

Auch bei einem paralytischen Ileus muss zunächst die Grundursache angegangen werden. Um die Darmmotorik zu fördern ist eine Infusionstherapie sinnvoll. Des Weiteren können Medikamente  zu diesem Zweck verabreicht werden.

Ihrem Tier geht es schlecht?

Bei aktuellen Problemen sowie normaler tierärtzlicher Versorgung sprechen Sie uns gerne an, damit es Ihrem Liebling schnell besser geht.