Gastritis
Wie bei uns Menschen schützt die Magenschleimhaut auch bei Haustieren den Magen vor den für die Verdauung notwendigen Säuren. Wird zu viel Magensäure (bzw. Pepsin) produziert, greift diese die Schleimhaut an, die aktuell gereizt reagiert und sich bei Verstetigung zu einer chronischen Gastritis bei Hunden und Katzen entwickeln kann. Eine akute Magenschleimhaut-Entzündung lässt sich gut heilen, soweit sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird.
Fragen & Antworten zum Thema Gastritis
Welche Ursachen kann eine Gastritis bei Hund und Katze haben?
Eine Gastritis kann bei Tieren durch verdorbenes Futter, allergische Reaktionen auf bestimmte Substanzen (Futtermittelunverträglichkeit, Medikamente, Vergiftungen), bakterielle Infektionen des Magens (z.B. Helicobacter pylori) oder Parasiten (Wurmbefall) sowie durch verschluckte unverdauliche Fremdkörper verursacht werden. In besonderen Fällen lässt eine Gastritis Rückschlüsse auf Nierenerkrankungen und weitere zugrundeliegende organische Krankheiten zu. In diesen Fällen kann eine Entzündung der Magenschleimhaut als Begleiterkrankung auftreten.
Ursächliche Faktoren wie körperlicher und seelischer Druck sollten bei einer ganzheitlichen Betrachtung außerdem besonders in den Blick genommen werden. Stress ist häufig – ähnlich wie bei uns Menschen – Auslöser für eine sogenannte „Reiz-Gastritis“.
Welche Symptome hat ein Hund oder eine Katze bei einer Magenschleimhaut-Entzündung?
Die Anzeichen für eine akute Gastritis sind häufig schwer zu erkennen, da sich andere gesundheitliche Probleme wie Parasiten oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sehr ähnlich darstellen. Eine Magenschleimhaut-Entzündung geht in der Regel mit Erbrechen und Bauchschmerzen einher. Das Erbrochene kann bei Hunden und Katzen auch Blut und Schleim enthalten. Weitere Symptome bei Gastritis bei Katzen und Hunden können Unlust beim Fressen, Abgeschlagenheit (allgemeine Lethargie) und Druckempfindlichkeit im Oberbauch sein – insbesondere dann, wenn sich bereits ein Magengeschwür entwickelt hat.
Wie wird eine Gastritis bei Hunden und Katzen diagnostiziert?
Eine gewissenhafte, ganzheitliche Diagnostik ist die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. Für die Anamnese sind Ihre Schilderungen als Tierhalter wertvoll, da Sie die Veränderungen im Allgemeinbefinden Ihrer Lieblinge am besten beobachtet haben. Aus den genauen Beschreibungen lassen sich die Symptome für eine Ersteinschätzung durch den Tierarzt einordnen. Aufschlussreich sind darüber hinaus allgemeine Untersuchungen: Abhören, Abtasten, das Messen der Temperatur, eine Kontrolle der Schleimhäute, auch Blutuntersuchungen zur Kontrolle von Entzündungswerten, um mögliche zugrundeliegende Erkrankungen (Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse) auszuschließen.
Bildgebende Diagnostik ist auch in der Tiermedizin unverzichtbar, sie öffnet den Blick für die tieferliegenden Ursachen einer Gastritis im Magen- und Darmtrakt sowie Auffälligkeiten an anderen Organen eines erkrankten Tieres. Als mobile Tierärzte sind wir besten vorbereitet: Bei Callavet verfügen wir über entsprechende moderne Technik, um Ultraschalluntersuchungen bei einem Hausbesuch in der vertrauten Umgebung Ihrer Fellnase durchführen zu können.
Weiterhin sollten Röntgenuntersuchungen bei Verdacht auf Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt unbedingt durchgeführt werden. Auch endoskopische Untersuchungen können zum Einsatz kommen. Für eine solche Gastroskopie muss das Tier allerdings ebenso sediert werden wie bei einer Biopsie, bei der Zellen aus der Magenschleimhaut für eine histologische Untersuchung entnommen werden. In solchen Fällen empfiehlt sich die Überweisung an einen Spezialisten oder eine Tierklinik.
Wie wird eine Entzündung der Magenschleimhaut bei Ihrem Haustier behandelt?
Wird eine akute Magenschleimhaut-Entzündung rechtzeitig behandelt, sollte sich Ihr Liebling bald wieder wohlfühlen. Zu den bewährten tierärztlichen Maßnahmen gehören die Folgenden:
- Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen
- Nahrungskarenz für 6 bis 12 Stunden
- Schmerzmedikamente
- Entzündungshemmer
- Vorübergehende Schonkost
- Infusionen (Gabe von Flüssigkeit) bei Bedarf
Behandlung bei chronischer Gastritis
- Magenschutz-Medikamente
- Futterumstellung
Da bei einer Entzündung der Magenschleimhaut immer das Verdauungssystem insgesamt (und damit auch das körpereigene Immunsystem) beeinträchtigt ist, sollte sich nach einer erfolgreichen tierärztlichen Behandlung eine Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts anschließen. Dazu gehört wesentlich eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Hier sind die Tierärzte von callavet gerne beratend an Ihrer Seite.