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Sedierung bei Tieren

Wie in der Humanmedizin werden auch in der tierärztlichen Praxis in notwendigen Fällen Sedativa bzw. Narkosemittel genutzt, wenn Tiere medizinisch versorgt oder operiert werden müssen. Eine Sedierung beschreibt die Dämpfung (Dämmerschlaf) von Funktionen des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel. Dabei kommt es nicht zu einer vollständigen Betäubung, das Tier ist lediglich ruhig gestellt und nimmt seine Umgebung nur noch gedämpft wahr. Im Gegensatz dazu werden bei einer Tiernarkose (Allgemeinanästhesie) die Patienten in einen tiefschlafähnlichen Zustand versetzt, in dem das Bewusstsein ausgeschaltet und die Schmerzempfindung unterdrückt ist. Das ist wie bei uns Menschen bei nahezu allen chirurgischen Eingriffen unumgänglich. 

Tierhalter wünschen sich natürlich die möglichst sanfteste und risikoärmste Behandlungsart für ihre Lieblinge. Das sehen wie als Tierärztinnen und Tierärzte bei callavet genauso. Sollte eine Sedierung für eine medizinische Versorgung Ihrer Fellnasen bei Ihnen zu Hause erforderlich sein, ist dies aus tiermedizinischer Sicht wohlabgewogen. Eine Sedierung ist in einigen Fällen unumgänglich, um Tiere ausreichend zu untersuchen oder Erste-Hilfe-Maßnahmen in Notsituationen vornehmen zu können. 

Sedierung bei Tieren im callavet Tiermedizin Ratgeber

Fragen & Antworten zum Thema Sedierung bei Tieren

In welchen Situationen kann eine Sedierung notwendig sein?

Manchmal ist schon für kleinere Eingriffe eine Sedierung erforderlich, damit eine Untersuchung und medizinische Erstversorgung überhaupt möglich ist. Unter anderem ist in folgenden Fällen eine Sedierung sinnvoll:

  • Tiere mit Behandlungsbedarf, die ein aggressives Verhalten zeigen und unzugänglich sind
  • Schmerzpatienten, die in ihrer akuten Ausnahmesituation nervös und ängstlich auf jegliche Berührung reagieren
  • Tiere nach einem Unfall-Trauma (Verkehrsunfall) mit mittleren/ schweren Verletzungen
  • Tiere mit Wunden (Bisswunden etc.), die in Kombination mit einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) genäht werden müssen. Die Lokalanästhesie bewirkt, dass nur eine bestimmte Körperstelle schmerzunempfänglich gemacht wird.
  • Tiere, die transportiert werden müssen (Stressvermeidung bei einem Krankentransport) und bei denen eine Ruhigstellung erforderlich ist
  • Häufig bei Pferden etwa vor einer Korrektur der Zähne, die zwar schmerzfrei ist, aber nicht immer ohne Sedierung erfolgen kann

Sonderfall Distanzimmobilisierung – schonende Sedierung aus der Ferne:

In unserer Praxis als mobile Tierärzte sind wir immer wieder mit Fällen konfrontiert, die eine besondere Herausforderung darstellen. Manchmal ist eine Annäherung an Patienten, denen wir helfen möchten, nicht möglich. Auch in solchen Situationen sollten unnötige Stressmomente vermieden werden. Vor allem größere Tiere wie Pferde müssen gelegentlich auf Distanz immobilisiert werden, damit sie für eine medizinische Versorgung zugänglich werden. Auf eine sogenannte „Distanzimmobilisierung“ (mittels Blasrohr) sind die Tierärztinnen und Tierärzte bei callavet bestens vorbereitet.

Wie werden Tiere sediert?

Bei einer Sedierung erhält das Tier eine Spritze oder wird via Distanzimmobilierung mit einem Beruhigungsmittel ruhig gestellt. In der Regel sind die Tiere in Folge schläfrig, reagieren nicht mehr unmittelbar auf ihre Umwelt und bewegen sich kaum noch, sodass eine Untersuchung und medizinische Versorgung auch im Notfall erfolgen kann. Eine örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) kann im Anschluss erforderlich werden, um eine lokale Problematik zu klären wie zum Beispiel im Fall einer Bissverletzung, die vernäht werden muss.

Ihrem Tier geht es schlecht?

Bei aktuellen Problemen sowie normaler tierärtzlicher Versorgung sprechen Sie uns gerne an, damit es Ihrem Liebling schnell besser geht.